Pumpversuch gemäß DVGW Arbeitsblatt W111

Pumpversuch gemäß DVGW Arbeitsblatt W111

Die hydraulische Leistungsfähigkeit eines Brunnens lässt sich durch qualifizierte Pumpversuche feststellen. Im Vergleich mit Altmessungen oder durch Vergleich von Messungen vor und nach Regeneriermaßnahmen können Veränderungen und Regeneriererfolge optimal nachgewiesen werden.

Pumpversuche werden durchgeführt, um aus den Änderungen der Wasserstände in den Messstellen sowie der Beschaffenheit und Temperatur des geförderten Wassers geohydraulische und betriebstechnische Informationen zu gewinnen. Pumpversuche werden entsprechend ihrer Zielsetzung untergliedert in:

  • Langzeitpumpversuch (Aquifertest): Dieser Test dient der Ermittlung von Aquifer- und Brunneneigenschaften, der Identifikation des Strömungssystems sowie der Bestimmung der Entnahmebreite und des Absenkungstrichters. Der Versuch wird einstufig mit konstanter Entnahmerate über mehrere Tage oder auch Wochen gefahren. Die Wasserstände sollten dabei nicht nur im Förderbrunnen selbst, sondern auch in benachbarten Beobachtungsmessstellen erfasst werden.
  • Kurzpumpversuch (Pumptest): Dieser Test dient ebenfalls der Ermittlung hydraulischer Kenndaten des Aquifers. Aufgrund der kurzen Pumpphase (mindestens 4 h) sollten mit diesen Werten lediglich qualitative Aussagen über die lokalen Aquifereigenschaften getroffen werden, quantitative Aussagen sind kritisch zu sehen.
  • Stufenpumpversuche (Brunnentests): Bei hydrogeologischen Untersuchungen zur Wasserversorgung werden häufig Stufenpumpversuche (Brunnentests) durchgeführt. Dieser Test dient vor allem der Erstellung einer Leistungscharakteristik eines Brunnens und der Ermittlung von Brunnenverlusten.
  • Gütepumpversuche: Diese Versuche dienen der messstellenspezifischen Festlegung von Abpumpkriterien und haben sich insbesondere bei langfristigen Überwachungsprogrammen mit kontinuierlicher Beprobung bewährt.
  • Pumpversuche zur Probenahme: Der Abpumpvorgang dient hier lediglich der Entnahme von Grundwasserproben

Die aufgeführten Ziele können z.T. in einem Pumpversuchstyp kombiniert werden, z.B. Kurzpumpversuch zur Probennahme.

Diese können auch notwendig werden, wenn z.B. die wasserrechtliche Genehmigung eines bestehenden Brunnens verlängert werden soll. Wegen der Länge solcher Pumpversuche ist heutzutage die elektronische Datenerfassung unabdingbar. Die Kriterien des Arbeitsblattes nach DVGW W 111 müssen in vorbildlicher Weise erfüllt werden.